Rettungsinsel gekauft


Es ist Sonntag, der 15. Juli. Aber noch viel besser: Der Sommer ist da! 🙂 Endlich!

Deshalb soll es heute für mich auch mal zu einem Probeschlag hinaus auf die Ostsee gehen. Wohin weiß ich noch nicht so genau. Vielleicht in die Schlei nach Kappeln? Eine stürmische Testfahrt hat Annabelle schon am letzten Wochenende hinter sich gebracht, als ich Besuch von Georg hatte (Georg: siehe Bahamaskapitel im Maverick-Bericht…) und wir unter gerefftem Groß und Sturmfock stundenlang mit bis zu 7 Knoten die Ostsee durchflügt haben.

Leider wird meine Testfahrt diesmal nur für eine Nacht, denn am Montagabend muss ich schon wieder zurück in Kiel sein, Termine… Aber zum ersten Mal seit ich Maverick verlassen habe werde ich nun wieder einhand in einen anderen Hafen segeln. Mal sehen, ob das Maverickfeeling wieder aufkommt.

Unser Sommertörn wird danach wohl auch noch ein paar Wochen auf sich warten lassen, aber zumindest habe ich dafür nun diese Woche schonmal eine frisch gewartete Hochsee-Rettungsinsel gekauft, für einen wirklich fairen und studentenfreundlichen Preis 🙂 Danke nochmal, Uwe!

Als ich Kristina gestern nachmittag beim Kaffee ganz stolz die mitten im Wohnzimmer liegende Tasche mit der 4-Personen-Insel präsentierte, grübelten wir allerdings beide noch ein wenig, wie wir das gigantische Ding platzsparend in der Kajüte verstauen sollten. Aber die Beschreibung der Insel las sich schonmal sehr interessant: „Regenwassersammeleinrichtung, Beleuchtung innen und außen, Kälteschutzboden, aufblasbares Dach, …“
„Hat das Ding auch ein Klo??“, war Kristinas Kommentar. Schließlich schlussfolgerten wir, dass es wahrscheinlich komfortabler wäre, mit der Rettungsinsel auf Ostseetörn zu gehen, als mit Annabelle. „Sogar ein Treibanker ist dabei, dann können wir sogar nachts ankern! Aber bläst sich da keine Palme mit auf? Ist doch ne‘ Insel!“


Trotz allem Humor Witz mit der Insel hoffen wir natürlich, sie niemals von innen sehen zu müssen. Aber es ist schon ein schönes Gefühl, so eine gute Insel an Bord zu haben. Die Insel mit der ich über den Atlantik gefahren bin war nämlich im Gegensatz zu dieser hier eine sehr günstige vom Typ Arimar. Zwar brandneu, aber dennoch ein Billigding und außerdem nur für Küstengewässer gedacht. Sehr beunruhigend war es dann nach meiner Reise in einem deutschen Segelmagazin davon zu lesen, dass eine Insel desselben Herstellers und Typs im Test versagt und nicht ausgelöst hatte. Auf diese Erfahrung mitten auf dem Atlantik habe ich gern verzichtet. Nun, mit dem Alter kommt bei mir auch die Weisheit, nie wieder mit solch einer Gummiinsel loszufahren.


Morgen soll es also für einen kurzen Schlag losgehen. Ich bin sehr gespannt und werde berichten!

Euer Johannes