Leinenspielereien

Was gibt es schöneres, als einen großen Karton voll neuer Leinen zu bekommen und sie in den Mast zu ziehen? Für mich gehört das immer wieder zu den angenehmsten Arbeiten an Bord. Und es wurde langsam auch wirklich Zeit, dass das alte, derzeit noch eingezogene Tauwerk ausgetauscht wird. Es hat bereits zwei Atlantiküberquerungen auf dem Buckel, besteht aus einfachen, billigen, geflochtenen Polyesterleinen. Die neuen kommen allesamt aus dem Hause Liros: Dynamic Plus mit Dyneema-Kern in zwölf Millimeter als Groß-, Genua- und Kutterfall, Herkules in zwölf Millimeter als Dirk, in zehn Millimeter als Reffleinen und jeweils zwölf Millimeter starke Herkules-Color-Leinen als Genuaschot (schwarz), Kutterfockschon (gelb) und Großschot (blau). Der Tag, an dem das Paket kam, war ein Tag wie Weihnachten 🙂

Von meinem guten Freund Egmont Friedl habe ich mir auf den letzten Bootsmessen in Hamburg und Düsseldorf einige Tricks im Umgang mit Tauwerk abgucken können. Als wir beide im Jahr 2009 seine Westsail 32 „Gavdos“ von der Chesapeake-Bay über New York auf die Azoren gesegelt haben, hat er mir mitten auf dem Teich das Herstellen von Tauwerk-Schäkeln aus Dyneema beigebracht. Mit seinen Spleißnadeln, die er selbst herstellt, geht das ziemlich gut. Auf seiner Website www.emf-marine.de findet ihr mehr Info – und auf der Seite www.emf-sail.com auch einen Rückblick auf unsere Reise.

Blöderweise habe ich die Spleißnadel, die er mir geschenkt hat, an Bord liegen lassen. Deshalb werde ich wohl bis zum Wochenende warten müssen, bis ich die Enden der Leinen spleißen kann.

Letzten Sommer habe ich gelernt, dass man beim Einziehen der neuen Leinen die beiden Enden der alten und der neuen nicht nur mit Tape verbinden, sondern auch vernähen sollte. Was passiert, wenn man das nicht tut, seht ihr hier:

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