25. Tag auf See

Der Endspurt verlangt uns nochmal einiges ab. Das Wetter will gerade gar nicht mitspielen. Ständig große, dicke, dunkle Wolken mit starken Böen und Winddrehern. In der letzten Nacht musste ich alle halbe bis ganze Stunde einmal raus und die Segel einreffen / ausreffen und die Windsteueranlage nachjustieren. Cati war gestern Abend so erschöpft, dass ich sie mal eine Nacht durchschlafen lassen hab, was ihr sehr gut getan hat. Heute ist sie wieder richtig Munter und fit. Ich habe mit Unterbrechungen (Eieruhr) nur zwei Stunden schlummern können und auch heute tagsüber keinen rechten Schlaf gefunden. Dafür sind wir unterm Strich ganz gut vorangekommen. Ein 132er Etmal und nur noch 330 Meilen bis Grenada. Damit sind wir nun in Sachen Ankunft heute an dem Punkt, an dem wir gestern schonmal waren. Wir rechnen nun fest mit einer Ankunft am Mittwochmorgen. Gestern habe ich mal mit der GoPro einen Blick unters Schiff geworfen. Fantastisch, dieses tiefe blau. Außerdem sieht das Unterwasserschiff noch echt gut aus. Sowohl was den Bewuchs angeht, als auch unsere Laminierarbeiten. Wir haben „Maverick“ ja ein Jahr vor der Abfahrt und in mühevoller Arbeit osmosesaniert, also das ganze Unterwasserschiff mit einem Elektrohobel abgeschält, einige Lage Epoxydharz und Matte aufgebracht, gespachtelt und dann sieben Schichten Sperrschicht gemalt. Nun sind wir beide keine ausgebildeten Bootsbauer, aber das scheint zu halten. Beim Blick unter Wasser ist mir aber leider auch aufgefallen, dass unser großer, dreiflügliger Festpropeller eine Menge Seegras aufgesammelt hat, das hier auf dem Atlantik seit Wochen an uns vorbei treibt. Wir sind gespannt, ob es uns beim Einlaufen in die Bucht unter Maschine Probleme bereiten wird.