Kurz vor zuhause

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Liebe Leser,

das Wichtigste zuerst. Save the date! Wir wollen „Maverick“ am 06. August 2016 um 13.00 Uhr am Oberndorfer Gemeinschaftssteg festmachen. Wer unsere Leinen annehmen möchte, darf gerne vorbei kommen. Bier ist kaltgestellt und aufräumen werden wir auch 🙂

In genau 13 Tagen ist unsere Reise also zu Ende. Hu. Das ist komisch. Aber irgendwie auch schön. Bei uns beiden ist die Ankunftsfreude gerade sehr groß. Genauso wie die Tage vor der Abfahrt, zählen wir gerade die Tage herunter, bis wir zuhause festmachen und die Lieben in die Arme schließen können. Wir sind gerade „eindruckserschöpft“. Eigentlich wollen wir gar nicht mehr so viel angucken, sondern ankommen, ankommen, ankommen.

Letzte Woche sind wir nach der letzten „Miniatlantiküberquerung“, wie ich die Strecke von den Azoren nach England gerne nenne, angekommen. So richtig gibt es darüber nichts zu berichten. Das Wetter war die ganze Zeit top, teilweise war es sogar richtig war, sodass man nicht einmal über kalte Füße jammern könnte. Wir sind so richtig faul geworden, haben nicht einmal so wirklich Bilder geschossen. Irgendwie sieht so eine „Maverick“ von Bord aus gesehen immer gleich aus. Keine Delfine, keine Seemonster, keine tiefgründigen Gedanken. Es war einfach nur herrlich.

In Falmouth haben wir den letzten Besuch unserer Reise an Bord nehmen können: Johannes‘ Onkel Uwe. Und er hat uns dann doch noch zum Sightseeing motivieren können. Irgendwie komisch, dass es schon zwei Jahre her sein soll, dass wir mit „Maverick“ in Südengland waren. Damals waren wir überwältigt von dem Gefühl, endlich unterwegs zu sein. Jetzt fühlen wir uns seit den Azoren schon wieder zuhause. Das Klima, die Währung, die Natur. Alles besonders schön, aber auch europäisch vertraut (allen Brexit-Witzen zum Trotz). Nur offensichtlich haben wir jegliches Gefühl für Distanzen verloren. Nach Amerika ist England ja doch ein ziemlich kleines Land. Aber Uwe zum Flughafen nach London zu bestellen, war doch eine leichte Fehlkalkulation, immerhin fünfeinhalb Autostunden von Falmouth entfernt. Ein bisschen unfreiwillig, aber nicht unwillkommen, haben wir also einen kleinen Roadtrip durch das typisch britische Hügelland unternommen, durch dichten Nebel und verträumte Örtchen und vorbei an Stonehenge. Und da wir eh schon unterwegs waren, haben wir mit Uwe einen kleinen Abstecher nach Southampton ins Solent Sky Museum gemacht.

Praktischerweise hat dieses Land kulturell gesehen an jeder Ecke etwas zu bieten. Wir hatten so schnell so viel auf unserer To-Do-Liste, dass wir gar nicht genug Zeit hatten, alles abzuarbeiten. Schwuppdiwupp war ein Tag im Pendennis Castle um, der nächste Tag war für das National Maritime Museum verplant. Ich glaube, wir haben in dieser einen Woche mehr Zeit in Museen verbracht als in den vergangenen zwei Jahren 😉 Die Briten geben sich sehr viel Mühe, die Museen besonders kindgerecht zu gestalten. Es darf viel angefasst und experimentiert werden. Auch gewissen Erwachsenen macht das Spaß (wobei wir die Puppet Show dann doch ausgelassen haben ;-)).


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Kleine Tagesetappen haben uns dann ins wunderbare Fowey und ins anschließend auch ganz nette Plymouth geführt. Zu letzterem hat uns der Segelführer schon gewarnt, dass der Weg von der Marina in die Innenstadt von „deprimierendem Verfall“ gekennzeichnet sei, aber auch mit „Superklos“ in der Mayflower Marina gelockt. Beides kann nur bestätigt werden, aber wenn man sich Richtung Wasser hält, ist auch Plymouth richtig schön. Meckern auf hohem Niveau.

Jetzt, wo Uwe wieder zuhause ist, hält uns aber nichts mehr hier. Zumindest fast. Als wir heute morgen wach werden, fühlen wir uns beide so muckelig, dass wir spontan beschließen, erst morgen weiter zu fahren. Außerdem regnets. Und was macht schon ein Tag?!

Morgen geht es dann aber los. Nächster Halt: Deutschland!