Am nächsten Morgen treffen wir uns um Punkt zehn Uhr am Boot. Cati und ich nach Sommerzeit – Alex nach Winterzeit 😉 Ich wär auch erst zur Winterzeit angetreten, aber Cati hat aufgepasst. Als Alex die lange Brücke zum City-Sporthafen hinabsteigt, habe ich schon drei Aufstiege zur Mastspitze hinter mir. Der Windex ist montiert. Ideale Gelegenheit, mal die neue Mini-Kamera auszuprobieren. Das Ergebnis seht ihr hier:

Zugegeben – die Mutter auf dem Windexhalter abzulegen, wirkt nicht sehr schlau. Aber in den Mund nehmen (wie ich es sonst immer mache) wollte ich sie auch nicht, weil ich sie gerade vorher mit „Mannerdeo“ behandelt hatte. Die Kamera stand auch nur einfach oben auf dem Mast, war aber zumindest mit einem Bändsel gesichert.

Eine weitere Stunde später ist die schwere Genua in das Profilvorstag gezogen und am Masttop (nochmal hoch …) gesichert. Punkt 12 (neue Zeit) ziehen wir die Festmacher an Deck und stoßen uns von der Pier ab. Noch im Hafenbecken kann ich meine Augen nicht von der neuen Multifunktionsanzeige lassen. Das Boot beschleunigt, die Zahlen blinken – und ich kann unsere Geschwindigkeit sehen! Wahnsinn. Das letzte Boot mit Logge … das muss schon vier Jahre her sein. Was für ein Luxus 🙂

Der Strom und das ablaufende Wasser ziehem uns schnell hinaus. Acht Knoten machen wir über Grund, durchs Wasser die Hälfte. Genüsslich tuckern wir an der Fischauktionshalle und am Museumshafen Övelgönne vorbei. Nach der Abzweigung zur Süderelbe kommt der Wind schwach von vorn. Dennoch setzen wir Segel: Groß und Kutterfock, weil sich mit der Genua so umständlich kreuzen lässt. 4-5 Knoten Wind, 1 Knoten Fahrt. Dafür einige Knoten Elbstrom und ablaufend Wasser. Ein merkwürdiger Anblick, wie wir quer zum Fluss dümpeln und uns wesentlich schneller seitwärts fortbewegen, als vorwärts.

Kurz vor Wedel werfen wir dann schließlich wieder den alten Diesel an und tuckern die letzte Meile in die Box. Wir bekommen einen Platz, der weiter vom Klo eigentlich gar nicht weg sein könnte. Dafür liegt er sehr zentral, genau mittig im Becken – und genau im Sichtfeld der Wedeler Webcam. Seitdem gucke ich stündlich nach, ob da Boot denn noch schwimmt 🙂

Einen ganzen Monat werden wir nun in Wedel bleiben, basteln und das Boot in Schuss bringen. Dann geht es Ende April durch den Nord-Ostsee-Kanal zurück nach Kopperby.

Johannes