Bald auch bewegte Bilder!

Liebe Leser,

heute mal ein bisschen Technik: Vor zwei Tagen habe ich mir eine neue Videokamera gekauft. Ich zittere heute noch, denn seit vielen Jahren habe ich nicht mehr so viel Geld für etwas ausgegeben, das ich nicht auch sofort ans Boot geschraubt habe … Die neue Kamera ist ein Traum! Eine Panasonic HDC-SD909EGK. Die Wahl fiel auf dieses Modell, weil ich bereits 2005 mit dem Modell NV-GS75 tolle Erfahrungen gemacht habe. Nun sind wir Foto- und Videotechnisch also mehr als gut ausgerüstet: Full-HD-Kamera, dazu eine kleine Unterwasser-Kamera und eine Nikon D90-Spiegelreflex. Immer noch alles Amateurmaterial, aber kaum zu vergleichen mit der Kleinbildknipse und Mini-DV-Cam, mit denen ich während der letzten Reise zugange war. Wie ihr bereits gesehen habt, sind Fotos ein großer Bestandteil der regelmäßigen Posts. Als ich noch zur Schule gegangen bin, habe ich viele Weltumseglerbücher gelesen und die Fotos, später auch Videos förmlich in mich aufgesogen. Fotos von Weltumsegleryachten waren für mich Suchbilder, jedes Detail hat mich interessiert. Deshalb möchte ich auf dieser Seite eine relativ umfangreiche Vorbereitungs- und dann später Reisedokumentation abliefern. Foto- und Videomaterial sind also mein wichtiges Handwerkszeug. Geschnitten wird das alles dann mit Final Cut Express auf meinem uralt-Macbook. Bei den Datenmengen, die die Videokamera produziert, schwächelt es nun ein bisschen. Darf es eigentlich, denn es stammt aus 2007 und ist auch schon einmal über den Atlantik gesegelt – aber ich hoffe, ich komme dieses Jahr noch damit aus.

Am 30. Juli starten wir zum Sommertörn. Zwei Wochen haben wir Zeit und als Ziel nur Schweden im Kopf. Mal sehen, was das wird. Den Probetörn vergangene Woche hat das Schiff ja bereits ohne Probleme überstanden. Technisch wird es immer besser. Kommenden Winter und im Frühjahr wollen wir dann den nächsten Step, die Überarbeitung der Optik angehen. 30 Liter Lack habe ich schon auf Lager. Nächsten Sommer sind dann auch unbedingt neue Segel fällig. Die alten Tücher haben vier Atlantiküberquerungen auf dem Buckel und vollkommen ihr Profil verloren. Vor allem Das Großsegel ist ein Flickenteppich. Auf der Atlantikreise mit „Maverick“ hatte ich fast nur Segel aus den Siebzigern an Bord und musste ständig flicken. Das soll diesmal besser werden.

Mit den Arbeiten am Boot sind wir wieder ein wenig weiter gekommen. Schon vor dem Dänemark-Törn habe ich einen neuen Kühlwasserfilter eingebaut. Der alte war hinüber, die Dichtung kaputt und kein Ersatz zu bekommen. Bei der Montage des neuen Filters gab es eine Überraschung: Damit nicht ständig Wasserdruck auf dem Motor steht, haben wir das Seeventil für den Kühlwassereinlass nach jedem Motoren geschlossen. Nun zog ich den Schlauch vom geschlossenen Ventil, um einen neuen anzupassen und aufzustecken – und das Wasser sprudelte ins Boot. Das Ventil schloss nicht dicht! Kein schönes Gefühl, zu realisieren, dass wir gerade sinken. Den Schlauch hatte ich abgesägt, konnte ihn also nicht einfach wieder raufstecken. Der neue war zwei Millimeter zu eng, ließ sich nicht aufstecken. Auch im Wasserbad erhitzt und weich gemacht nicht. Scheinbar sind die südafrikanischen Seeventile kein europäischer Standart. Irgendwann fand ich dann noch einen passenden Schlauch, den ich an der Frischwasseranlage ausgetauscht und aufgehoben hatte – und alles wurde dicht. Das war echt ein Akt, stundenlang kopfüber im Maschinenraum. Aber jetzt ist alles super. Hinter dem Seeventil habe ich im Schlauch ein zweites eingebaut. Im Winter wird dann aber ein neuer Borddurchbruch samt Ventil montiert.

Außerdem haben wir einen Großputz veranstaltet, einen neuen Duschvorhang montiert und die alten Gardinen im Bad und in der Pantry rausgeworfen. Sieht gleich viel heller, freundlicher und moderner aus. Langsam wirds 🙂

Kommendes Wochenende gehts weiter.

Johannes