Ein arbeitsreicher Sommer

Liebe Leser,

dieses Jahr habe ich meinen längsten Urlaub aller Zeiten bekommen. Vier Wochen. Eigentlich war geplant, mit „Maverick“ nach Schottland zu bolzen und die alte Lady damit einem kleinen Härtetest zu unterziehen. Und vor allem: Endlich wieder richtig segeln. Ein paar Nächte durch. Die Freiheit des offenen Meeres spüren.

Da aber im Frühjahr viel Arbeitszeit am Boot verloren ging, weil ich für den Delius-Klasing-Verlag an einem Buch gearbeitet habe, zeichnete sich schon im Mai ab, dass ich einen Teil des Urlaubs in der Bootslagerhalle verbringen würde. Jetzt sind 4 Wochen Urlaub um – und bis auf zwei Tage Segeln auf der Müritz in Mecklenburg habe ich nur gearbeitet.

Die ersten zwei Wochen täglich sechs Stunden am Boot. Doch bei den Umgebungstemperaturen von über 30 Grad waren es oft fast 40 Grad in der Halle. Gut zum laminieren, denn das Harz bekam dadurch eine perfekte Konsistenz. Für Cati und mich war es aber kaum auszuhalten. Alles in allem war der Job viel mehr Arbeit, als erwartet. Vor allem, weil wir im Laminieren solch großer Flächen ja noch keine Erfahrung hatten und viel zudem über Kopf passieren musste. Der Schwerkraft folgend haben sich die Matten immer wieder mal zu lösen versucht, was Lufteinschlüsse zur Folge hatte, die wir dann jeweils aufschleifen und ausbessern mussten.

In den ersten zwei Wochen haben wir zumindest die Laminierarbeiten fertig bekommen und uns dabei jeweils sehr viel mehr Zeit genommen, als beim ersten Laminiereinsatz. Dadurch konnten wir sehr viel gründlicher arbeiten und die Matten immer wieder aus Ablösungen und Lufteinschlüsse kontrollieren.

Die zweite Hälfte des Urlaubs hat Cati dann einen Ferienjob angekommen, weil ihr zwischen Studium und einem Praktikum, das sie im September beginnt, ein Monat Miete in der Kasse fehlte. Ich hatte also eine große Baustelle für mich allein. Klar, dass dann alles viel länger dauert. In diesem Fall das Anrühren des Spachtels, dann auftragen, dann wieder neu anrühren, usw. Deshalb blieb die Baustelle auch erstmal eine Weile liegen, bis mein Vater an dem folgenden Wochenende helfen konnte. Stattdessen ist es am Haus ein wenig voran gegangen. Gut, zwei Baustellen zu haben.

Nun steht und noch viel, viel Schleiferei bevor. Alles von Hand mit einem langen Schleifbrett, denn mit der Maschine haut man sich nur Kinken in das Unterwasserschiff.

„Maverick“ wird dies Jahr also an Land bleiben. Dafür geht es nach Abschluss der Schleifarbeiten und der Beschichtung mit einer Osmosevorsorge gleich an die Lackierarbeiten von Rumpf und Aufbau.

Hier nun ein paar Fotos.

Johannes